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Welche Arbeiten und Tätigkeiten werden verschwinden, weil sie durch Roboter und künstliche Intelligenz ersetzt werden können? Neue Studien gehen von weniger Jobs aus, die so ersetzt werden können. (Foto: Shutterstock)
Im gegenwärtigen Hype um Künstliche Intelligenz (KI) und ChatGPT werden allerlei Szenarien beschrieben: vom drohenden Ende der Welt bis zur Versklavung der Menschen durch Maschinen. Eine Frage, die sich bei jeder neuen Technologie stellt und hochaktuell ist: Welche Jobs wird es nicht mehr geben? Welche neuen werden entstehen?
Der jüngste Future of Jobs Report 2023 des Weltwirtschaftsforums (WEF) befasst sich mit dieser Frage und kommt zu spannenden Ergebnissen. Das stärkste Jobwachstum für die nächsten Jahren werden folgende Berufe erfahren:
- Bedienerinnen und Bediener von landwirtschaftlichen Maschinen
- Mechanikerinnen und Mechaniker
- Fahrerinnen und Fahrer von Lastwagen und Bussen
- Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer
Mit anderen Worten: Einer der grössten Vorteile des menschlichen Gehirns gegenüber KI besteht darin, dass es mit einem echten menschlichen Körper verbunden ist. Tatsächlich haben sich die Erwartungen, dass körperliche und manuelle Arbeit durch Maschinen ersetzt werden könnte, verringert. Im Report haben die befragten Unternehmen ihre Schätzungen für eine weitere Automatisierung nach unten korrigiert. Sie gehen davon aus, dass bis 2027 42 % der Aufgaben automatisiert werden könnten. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei 47 %.
Arbeitsplätze in der Landwirtschaft
Eine Branche, die von KI und ChatGPT nicht stark berührt sein wird, ist die Landwirtschaft. Es wird erwartet, dass die Zahl der Arbeitsplätze in den nächsten fünf Jahren um 30 % steigen wird. Dies liegt zum Teil daran, dass die Fachkräfte weniger von generativer KI und grossen Sprachmodellen wie ChatGPT betroffen sind. Weitere Gründe liegen in der Verkürzung der Lieferketten, denn kleine Bauernhöfe dürften vermehrt direkt an Verbraucherinnen und Verbraucher verkaufen, anstatt über Zwischenhändler zu gehen. Zudem führen die zunehmende Nutzung landwirtschaftlicher Technologien und steigende Investitionen in die Anpassung an den Klimawandel ebenfalls zu einer Ausweitung der Beschäftigungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft.
Berufe im Bildungsbereich
Gemäss dem Future of Jobs Report 2023 wird in der Bildungsbranche ein Beschäftigungswachstum von 10 % bis 2027 erwartet. Gründe dafür sind die neuen Technologien, die verstanden und implementiert werden müssen. Ein weiterer Faktor ist das zunehmende Bestreben von Unternehmen und Organisationen, Kompetenz- und Know-how-Lücken zu schliessen. Denn die KI und andere Technologien werden die Spielregeln für Mitarbeitende und Arbeitgebende in Zukunft verändern.
Die am meisten nachgefragten Fähigkeiten sind analytisches und kreatives Denken. Weitere Fähigkeiten, die ganz oben auf der Wunschliste der Arbeitgebenden stehen, sind:
- Empathie und aktives Zuhören
- Motivation und Selbstbewusstsein
- Führung und sozialer Einfluss
- Talentmanagement
- Orientierung am Kundenservice und Kundenservice.
Dies sind alles typische menschliche Fähigkeiten, die ausserhalb des Fähigkeitsspektrums von KI liegen.
Jobs in der Lieferkette und Logistik
Wie im Agrarsektor wird auch hier erwartet, dass eine Verlagerung hin zur Lokalisierung von Lieferketten einer der grössten Jobgeneratoren sein wird. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass dies kurzfristig zu einigen Stellenverlusten führen könnte, bedingt durch Lieferengpässe, steigende Inputkosten und eine globale wirtschaftliche Verlangsamung.
«Die Zukunft des Büroangestellten ist stärker bedroht als die des Uber-Fahrers, denn obwohl wir noch keine selbstfahrenden Autos haben, kann KI definitiv Berichte schreiben», sagt Martin Ford, Autor von «Rule of the Robots: How Artificial Intelligence Will Transform Everything», gegenüber der BBC. «In vielen Fällen werden höher qualifizierte Arbeitnehmer stärker bedroht sein als geringer qualifizierte Arbeitnehmer. Denken Sie an die Person, die Hotelzimmer reinigt – es ist wirklich schwer, diesen Job zu automatisieren.»
Insgesamt erwarten 50 % der Unternehmen, dass KI zu einer Zunahme von Arbeitsplätzen führen werde, während nur 25 % der Meinung sind, dass Arbeitsplätze verloren gehen könnten, so der Bericht.