
Die Covid-Pandemie habe nicht nur Millionen von Menschenleben gefordert, sondern auch seit langem bestehende Ungleichheiten verstärkt: Zu diesem Schluss gelangt der jüngste Bericht des Weltwirtschaftsforums WEF über die globalen Risiken, der «Global Risks Report 2021».
Milliarden von Betreuungspersonen, Arbeitern und Studierenden liefen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Dies gelte insbesondere für die Angehörigen von Minderheiten, die bereits zuvor benachteiligt waren.
Der Bericht stützt sich auf die Befragung von Wirtschaftsführern und Vertretern von Regierungen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Er ortet wachsende wirtschaftliche Ungleichheit als Folge der ökonomischen Schockwelle, bei der allein im zweiten Quartal 2020 Arbeitsstunden im Umfang von fast 500 Millionen Jobs verloren gegangen seien.
Auch der digitale Graben werde immer tiefer, warnt der «Global Risks Report 2021». Beim Zugang zu Technologien und digitalen Fähigkeiten werde sich die Kluft zwischen Begünstigten und Benachteiligten vergrössern, was den sozialen Zusammenhalt in Frage stelle. Benachteiligt seien insbesondere junge Menschen, die mit der zweiten globalen Krise innerhalb einer Generation konfrontiert sind.
Geopolitisch prophezeit der WEF-Bericht für die nächsten fünf bis zehn Jahre eine geschwächte Stabilität. Gesellschaftliche Brüche, Unsicherheiten und Ängste würden es schwieriger machen, das Mass an Koordination zu erreichen, das notwendig sei, um die fortschreitende Schädigung des Planeten zu stoppen.